Bloggen wir tatsächlich immernoch? #BlogWochen2025

Na gut, schreiben wir mal wieder übers Bloggen. Diesmal im Rahmen der #BlogWochen2025. Die Frage ist, warum wir eigentlich immernoch bloggen. So ein Blog hat nämlich so die Eigenart, immer wieder totgesagt zu werden. Was meint ihr, wie oft mein Blog dem Reden nach schon gestorben war? Nicht zuletzt war ich es, der ab und zu schon daran gedacht hatte, hier alles einfach zu löschen. Ich mache es dann doch nie. Also warum machen wir Alt-Blogger eigentlich noch den ganzen Bumms?

Bloggen like nobody’s reading

Als ich vor 75 Leipzig zog, schrieb man noch in der Einfachsoigkeit. Es war mir damals irgendwie komplett egal, ob meinen Kram irgendwer las oder nicht. Gerade in der Anfangszeit habe ich irgendwelche News kommentiert. Eigentlich nur, um meine Gedanken darum zu sortieren. Und irgendwann hörte ich davon, dass man mit dem Bloggen auch Geld verdienen könne. Was ich da gemacht habe? Darüber legen wir mal den Mantel des Schweigens.

Jedenfalls gab es auch mal eine Zeit, in der ich x Artikel pro Tag rausgehauen hatte. Ja, Leute, so las sich das dann auch. Ich hatte aber gedacht: Mit „Kurzmeldungen“ holst du jede Menge Leser in den Blog. Ganz ehrlich: Vergesst so etwas. Ich habe Jahre gebraucht, um danach a) wieder echte Leser für den Blog zu begeistern und b) meinen Stil zu schreiben wieder zu finden. Das war nicht einfach. Und dann kam meine üble Privat-Katastrophe, ab der ich dann jahrelang kaum gebloggt habe.

Und letzten Endes sage ich mir: Du hast irgendwann mal in der Einfachsoigkeit angefangen, dann geh doch wieder dahin zurück. Ich blogge nicht mehr wegen eines Algorithmus oder wegen Social Media Reichweite oder wegen irgendwelcher anderer Gründe und Ausreden. Ich blogge einfach so. Das meine ich mit der Einfachsoigkeit, falls ihr euch fragt, was das Wort bedeutet. Und siehe da, wenn du denkst, deinen Kram liest eh niemand, schreibst du besser und wirst häufiger gelesen.

Aber warum?

Ich könnte doch auch einfach in Social Media herum krakeelen, das machen doch sowieso alle möglichen Leute. Aber genau das ist doch das allergrößte Problem aller Plattformen, ob nun kommerziell oder nicht. Jeder will am lautesten schreien, damit es genug Leute mitbekommen. Und nach 2 Minuten ist der Bumms vorbei. Nee, das war mir noch nie irgendwas. Und ich glaube, genau deshalb hänge ich dem Bloggen so sehr an, dass ich es nach 16 Jahren immernoch als meine Kommunikationsplattform ansehe.

Ihr könnt doch machen, was ihr wollt. Aber an euer Gesülze von vor x Jahren erinnert sich keine Sau mehr. Mein Gesülze beim Bloggen bleibt, so lang der Blog besteht. So wird jedes Jahr, sobald es wärmer wird, dieser Uralt-Artikel zum Grillen in Leipzig aufgerufen. Guckt auf das Datum direkt unter dem Titel. Und das meine ich halt. Im Normalfall würde das nie passieren, wenn ich das einfach nur auf irgendeiner Plattform vor mich hin gekräht hätte.

Und seit 9 Jahren macht dieser Artikel Unfug. Allein in den letzten 12 Monaten wurde der Artikel knapp 10000 mal aufgerufen, rund 8% aller Aufrufe im Zeitraum. Solche alten Sachen werden immer wieder gelesen. Ob ich will oder nicht, so trage ich dann trotzdem irgendwie zum gesellschaftlichen Gedächtnis bei. Das war nie der Grund für das Bloggen, es hat sich aber wohl dann so ergeben. Aber ich werde mich nicht dafür entschuldigen.

Und als es mir mental wirklich übel ging, habe ich dann auch gebloggt, um ein Ventil zu haben. Mittlerweile möchte ich mich aber durch das Bloggen hauptsächlich austauschen. Ob es beruflich und damit fachlich ist, oder über meine beiden Leidenschaften – das Bloggen und die Musik – oder so, es ist mir eigentlich egal. Kommunikation ist etwas sehr schönes und wichtiges. Wir sollten sie alle pflegen, und zwar auf Augenhöhe.

Was machen denn andere?

Also zunächst mal geht es hier um die #BlogWochen2025, die von Robert, Benedikt und Dirk initiiert wurden. Was es alles zu lesen gibt, könnt ihr hier in aller Pracht einsehen. Weil ich ihnen selbst folge und schätze, was sie schreiben, will ich hier mal folgende Beispiele nennen:

So könnte ich weitermachen. Ich bin mir aber sicher, dass ihr oben vor der Liste den Link zur Übersicht gefunden habt. Außerdem wird euch sicherlich noch der eine oder andere Artikel zum Thema unterkommen. Fazit ist also, dass Social Media Plattformen kommen und gehen, das Bloggen aber bleibt, weil man sich immer auch darüber austauschen kann. Und das ist doch eine gute Nachricht, oder?

Einfach mal weitersagen

6 Gedanken zu „Bloggen wir tatsächlich immernoch? #BlogWochen2025“

  1. „Einfachsoigkeit“, ein wunderbares Wort, das alles zum persönlichen Bloggen aussagt. Danke dafür!

    Der Anfang des zweite Absatz deines Eintrags verwirrt mich. Hat das Lektorat dort einen Fehler übersehen? Ich finde ja diese Lektoren allgemein recht nachlässig. In meinem Blog wurden so viele Fehler übersehen, daß es mir voll peinlich ist.

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    • Nein, das Lektorat hat bei den 75 Jahren nicht versagt. Ich will damit ausdrücken, dass ich mich nicht erinnern kann, wann das anfing. Das habe ich irgendwo vor vielen Jahren mal aufgeschnappt.

      Ich gehe jetzt erstmal los und lasse mir die „Einfachsoigkeit“ patentieren.

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      • Oh, schade. Hätte den Begriff „Einfachsoigkeit“ gerne auch verwendet 😊 Gefällt mir und drückt einen meiner Blogansätze gut in einem Wort aus.

        Danke fürs mitmachen. Würde mich freuen, wenn du bei weiteren Themen auch dabei wärst.

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  2. Was für ein schönes Wort „Einfachsoigkeit“ doch ist. Deine Gedanken zum Bloggen fand ich spannend — schön, mal eine andere Perspektive zu lesen. SelbstIch habe ich mir darüber bisher nie Gedanken gemacht. Früher leistete ich gern technische Hilfe auf dem Netzwerk mit dem blauen Vogel. Als es dort jedoch immer unerträglicher wurde und ich meinen Account löschte, blieben trotzdem Kontakte, die mich weiterhin wegen Technikgedöns kontaktierten. So fing ich an, Tutorials zu schreiben, um diese bei Bedarf einfach weiterleiten zu können. Ob das nun viele Menschen lesen oder nur derjenige, für den es ursprünglich gedacht war, war mir egal — ich nutze nicht einmal ein Statistik-Plugin. In letzter Zeit führen jedoch die politischen Entwicklungen in den USA vermehrt dazu, dass sich mehr Menschen für Datenschutz interessieren. Wenn ich da ein bisschen helfen kann, dann mache ich das gern. Grüsse und Peace.

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  3. Ich find’s gut, was ich hier lese. Seit so vielen Jahren. Bleib dabei!

    Irgendwie fühlt es sich an, als bekommen wir Blogger endlich wieder mehr Aufmerksamkeit.

    Liebe Grüße
    Eddy

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